DER HERZSTEINWEG

Der Rundwanderweg mit sagenumwobenen, mystischen Plätzen

Ausgangspunkt: Marktplatz Ysper

Streckenlänge: 9 km

Gehzeit: 3-4 Stunden

Streckencharakteristik:
großteils Wald- und Wiesenwege

Tiefster Punkt: 504 m

Höchster Punkt: 838 m

Der Herzsteinweg ist ein Rundwanderweg und man entdeckt neben den zahlreichen Naturschönheiten viele sagenumwobene "mystische" Plätze wie das "Steinernen Kornmandl", den "Totenkopf" und den "Drachenstein". Interessante Opfer- und Schalensteine und der "Herzstein" selbst sind die Highlights dieser Wanderung. Als Ausgangspunkt können die Orte Ysper und St. Oswald gewählt werden.

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Ausgangspunkt Ysper: Am Marktplatz in Ysper geht man vom Pranger am Marktplatz links vor der Kirche stehend etwa 300m bis zum Eingang des Waldlehrpfades. Den Waldlehrpfad hinauf folgend erreicht man die Abzweigung nach links (Richtungspfeil Herzsteinrundweg, Nr. 34) Richtung Weißenberg. Bevor man zum "Steinernen Kornmandl" kommt sieht man auf der rechten Seite schon das "Große Reitpferd". Dem Weg weiter folgend gelangt man zum "Steinernen Kornmandl".

Das "Steinerne Kornmandl" könnte früher auch als Sonnenuhr gedient haben. Als sogenannter Kalenderstein hat es schon vor sehr langer Zeit den Menschen die richtige Zeit des Säens und Erntens gezeigt. Aber warum heißt es das "Steinerne Kornmandl"? Hierzu gibt es folgende Sage: Ein Bauer geriet über die magere Kornernte in Rage und erzürnt ob der geringen Ausbeute und schlechten Qualität des Korns und den damit verbundenen dünn belegten Kornmandeln fluchte er bei der Ernteeinbringung derart, dass Gott im die gerechte Strafe schickte. Er verwandelte das Kornmandl in Stein.

Unmittelbar neben dem Haus Vulgo "Pieretstein" folgt dann eine Wegkreuzung (Gerätehütte), und man geht rechts zum Totenkopf und Drachenstein laut Wegweiser.

Am Totenkopf, geht man links oder rechts vorbei und kann von dort aus den Drachenstein sehen. Steigt man die Treppen hoch, entdeckt man mehrere Opferschalen. An der höchsten Erhebung sieht man auf den gegenüber liegenden Peilstein (1061 m = höchster Berg des Waldviertels). Nach dem Verlassen der Felsenburg geht man zurück zur Gerätehütte. Kurz vor dem Herzstein sieht man einen Phallus als Rutschstein und davor eine Opferschale.

Der Herzstein ist ein sogenannter Durchschlupfstein von 5 Metern, der beim ersten Blick sofort an ein stehendes Menschenherz erinnert. Mündliche Überlieferung und alter Volksglaube sagen, dass der Herzstein eine weibliche Doppelkultstätte sei, da das Durchschlüpfen der Fruchtbarkeit aber auch zum Abstreifen von Krankheiten, Leiden, Schlechtem und Sünden diene.

Rund um den Herzstein sind ebenfalls mehrere Opferschalen zu finden. Folgt man der Markierung Richtung Westen, gelangt man auf die asphaltierte Straße nach Dorfstetten. Erreicht man dann den Pfeil "Loizn" "Ysper" biegt man rechts ein.

Der Herzsteinweg in St.Oswald vermittelt demnächst auf 10 Infostationen besondere Werte, wie Glück, Dankbarkeit, Achtsamkeit, Humor, Zufriedenheit, Liebe, Lebensfreude, Gesundheit, Optimismus und Gemütlichkeit.

Dem markierten Weg folgend erreicht man dann einen weiteren geschichtsträchtigen Ort – die Waldkapelle:

Der Ursprung der Kapelle ist nicht bekannt, es dürfte sich aber um eine alte Kultstätte, ein Steinheiligtum handeln. Eine alte Sage erzählt: Eine Meute von Verfolgern ist hinter einem Schimmelreiter her. Der sucht im Wald und Felsengeklüfte Schutz vor seinen Feinden. Er spricht sein Machtwort - eine Felswand öffnet sich und nimmt Ross und Reiter auf und schließt sich wieder. Schrecken und Staunen zugleich erfasst die Verfolger. Die Hetzjagd hat eine Ende.

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Doch den Flüchtigen und sein Pferd hat keiner mehr gesehen. Die Talbewohner wurden später christianisiert und das Steinheiligtum verchristlicht. Das Volk kam von den Märkten im Tale, von den Einschichthöfen auf den Bergen und betete dort zum Christengott um Kindersegen, Gesundheit und Wohlergehen, Krankenheilung, gutes Wetter und Gedeihen der Feldfrucht, Glück im Viehstall, Abwendung von Kriegsgefahr, Seuchen und Pestilenz. Im Zuge der Marianisierung des vorigen Jahrhunderts wurde die Waldkapelle zum Marienheiligtum.

Aufgrund einer Widmung zu Ehren "Maria Hilf" war die letzte Kapelle von Josef und Josefine Geudhoff in Altenmarkt im Jahre 1889 aus Holz erbaut worden, als beide von einer schweren Krankheit geheilt wurden. In der Nacht des 5. Juli 1977 brannte der mit einem Türmchen versehene Holzbau ab. Man entschloss sich danach, auch wegen der Gefahr eines Waldbrandes, zu einem steinernen Neubau. Dieser erfolgte an seinem ursprünglichen Platz zwischen den Granitblöcken in den Jahren 1978/79.

Der Herzsteinweg ist eine mittelschwere Wanderung von 3-4 Stunden Dauer. Er bietet neben den sehenswerten, oben erwähnten historischen Kultstätten auch viel Informatives, vor allem am Beginn des Waldlehrpfades.


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